`Dann war es an der Zeit, dem Predigen
Taten folgen zu lassen. Abraham plante einen tapferen und entscheidenden
Schlag gegen den Götzendienst. Der Bericht des Qur´an unterscheidet sich nur
wenig von den jüdisch-christlichen Überlieferungen, die sagen, Abraham
zerstörte die persönlichen Götzen seines Vaters.[1]
Der Qur´an berichtet uns, dass er die Götzen seines Volkes
zerstört hat, die an einem religösen Altar aufbewahrt worden waren. Abraham
hatte sich einen Plan ausgedacht, in dem die Götzen beteiligt waren:
“Und, bei Gott, ich will gewiß gegen eure Götzen verfahren, nachdem ihr kehrt gemacht habt und weggegangen seid.”
Es war Zeit für eine religiöse
Festlichkeit, vielleicht der Sünde geweiht, wozu sie die Stadt verließen. Abraham
war dazu eingeladen, an des Festlichkeiten teilzunehmen, aber er entschuldigte
sich:
“Dann warf er einen Blick zu den Sternen und sagte: "Mir ist übel.”
Als dann seine Angehörigen ohne ihn
loszogen, war für ihn die Gelegenheit gekommen. Als der Tempel verlassen war,
begab sich Abraham dorthin und näherte sich den gold-überzogenen hölzernen
Götzen, vor die die Priester sorgfältig ihre Mahlzeiten hingestellt hatten. Abraham
machte sich in seinem Unglauben über sie lustig:
“Nun wandte er sich heimlich an ihre Götter und
sagte: "Wollt ihr nicht essen? Was ist mit euch, dass ihr nicht redet?"
Was kann den Menschen nach alledem dazu
verleitet haben, Götzen anzubeten, die er selbst gefertigt hatte?
“Dann begann er, sie plötzlich mit der Rechten
zu schlagen."
Der Qur´an erzählt uns:
“Alsdann schlug er sie in Stücke – mit Ausnahme des größten von ihnen – damit sie ich an ihn wenden könnten.”
Als die Priester des Tempels
zurückkehrten, waren sie schockiert, als sie ihre die Zerstörung ihrer
Heiligtümer im Tempel sahen. Sie fragten sich, wer ihren Götzen dies angetan
haben könnte, da erinnerte sich einer an Abraham und sagte, dass er schlecht
von ihnen gesprochen habe. Als sie ihn zu sich riefen, zeigte ihnen Abraham
ihre eigene Dummheit:
“Er sagte: "Verehrt ihr das, was ihr
gemeißelt habt, obwohl Gott euch und das, was ihr gemacht habt, erschaffen hat?”
(Quran 37:95)
Ihre Wut steigerte sich immer mehr; sie
waren ganz und gar nicht in der Laune, ihn predigen zu hören, sondern fragten
ihn ganz direkt:
“Bist du es gewesen, der unseren Göttern dies angetan hat, o Abraham?”
Aber Abraham hatte den größten Götzen
nicht ohne Grund unberührt gelassen:
“Er sagte: "Nein, dieser da, der größte von
ihnen, hat es getan. Fragt sie doch, wenn sie reden können!’”
Als Abraham sie so herausforderte,
gerieten sie in Verwirrung. Sie beschuldigten sich gegenseitig, die Götzen
nicht beschützt zu haben und, ohne ihm in die Augen zu sehen, sagten sie:
“Du weißt recht wohl, dass diese nicht reden
können!”
Da hatte Abraham sie, wo er sie befragen
konnte:
“Er sagte: "Verehrt ihr denn statt Gott das, was euch weder den geringsten Nutzen bringen, noch euch schaden kann? Pfui über euch und über das, was ihr statt Gott anbetet. Wollt ihr denn nicht begreifen?’”
Die Ankläger wurden zu den Angeklagten.
Sie wurden der logischen Begriffstutzigkeit angeklagt und blieben Abraham die
Antwort schuldig. Weil Abrahams Beweisführung nicht zu beantworten war, war
ihre Antwort wütend und ungehalten, und sie verurteilten Abraham dazu, bei
lebendigem Leib verbrannt zu werden.
“Sie sagten: Baut einen Bau für ihn und werft ihn in die rote, heiße Glut des Feuer.”
Die Stadtbewohner halfen alle dabei, Holz
für das Feuer zu sammeln, bis das größte Feuer brannte, das sie je gesehen
hatten. Der junge Abraham gab sich völlig seinem Glauben hin, den der Herr der
Welten für ihn ausgewählt hatte. Er verlor nicht sein Gottvertrauen, diese
Prüfung machte ihn nur noch stärker. Abraham schreckte angesichts des
Feuertodes nicht zurück, obwohl er noch so jung war, seine letzten Worte, bevor
er verbrannt werden sollte, waren:
“Gott genügt mir und Er ist der Beste, der die Dinge erledigt.”
Hier haben wir wieder ein Beispiel dafür,
wie Abraham angesichts der harten Prüfung seine Wahrhaftigkeit unter Beweis
stellte. Sein Glaube an den Wahren Gott wurde hier geprüft und er bewies, dass
er sogar darauf vorbereitet war, seine Existenz für die Botschaft Gottes zu
opfern. Seinen Glauben hat er durch seine Taten bewiesen.
Gott hat aber dieses Schicksal für Abraham
nicht gewollt, denn er hatte noch eine größere Botschaft zu verkünden. Er
sollte der Stammvater einiger der größten Propheten werden, die der Menschheit
bekannt sind. Gott bewahrte Abraham als Zeichen für ihn und auch als Zeichen
für sein Volk.
“Wir (Gott) sprach: "O Feuer, sei kühl und ein Frieden für Abraham." Und sie strebten, ihm Böses zu tun, allein Wir machten sie zu den größten Verlierern.”
So entkam Abraham unbeschadet dem Feuer.
Sie versuchten, für ihre Götter Rache zu üben, aber letzten Endes wurden sie
und ihre Götzen gedemütigt.
[1] The
Talmud: Selections, H. Polano. (http://www.sacred-texts.com/jud/pol/index.htm).