Menschenrechte im Islam (teil 1 von 3)

Was genau sind Menschenrechte?  Ist es das Recht auf Leben?  Oder ist es das Recht auf Freiheit, Unabhängigkeit und Gerechtigkeit?  Beinhalten Menschenrechte das Recht auf Sicherheit und einen Zufluchtsort zu haben?  Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges scheint sich die westliche internationale Politik auf die Sicherung der Menschenrechte zu konzentrieren; allerdings sieht die Realität so aus, dass die Grenze zwischen der Sicherung solcher Rechte und der Erhaltung der Staatssouveränität verwischt ist.  Die anwachsende Macht und Politik, die an der Verteidigung der Menschenrechte beteiligt ist, neigt dazu, westliche Ideale zu fördern, aber dies sind nicht notwendigerweise universelle Ideale.  Viele würden behaupten, dass die Doktrin von den Menschenrechten zu einem Mittel geworden ist, um den westlichen moralischen Imperialismus zu verbreiten. 

Keiner wird leugnen, dass es bestimmte unverzichtbare Menschenrechte gibt, nur welche diese Rechte sind, ist häufig Gegenstand hitziger Debatten.  Während sich einige Kulturen auf individuelle Rechte und Freiheiten konzentrieren, sind andere eher um Rechte besorgt, die das Überleben der Gemeinschaften absichern.  Diese Welt wird von verschiedenen Nationen und Stämmen bevölkert, daher ergibt es einen Sinn, dass Gesetze und Erklärungen von den Menschen gemacht werden, die nicht universell anerkannt werden, egal wie moralisch hochstehend sie sind. 

Gott sagt im Qur´an:

universelle Achtung und Einhaltung der Menschenrechte und fundamentalen Freiheiten zu fördern[1]”.  Das Büro des Hohen Kommissars für Menschenrechte der Vereinten Nationen beschrieb diese Rechte weiter als allen Menschen inhärent, unabhängig von deren Geschlecht, Rasse, Glauben oder Farbe und erklärte sie für unteilbar, voneinander abhängig und zusammenhängend.  In den folgenden 60 Jahren gelangten weitere Deklarationen, Verträge und Ausschüsse zur Existenz, die alle ihre Bemühungen darauf konzentrierten, die Rechte verschiedener Gruppen in den unterschiedlichen Gesellschaften zu sichern.    

Der Islam beinhaltet einen Grundsatz von Regeln, die dazu dienen, die Rechte und Freiheiten des Einzelnen zu schützen, allerdings dürfen die Rechte von Einzelnen nicht die Rechte der Gemeinschaften antasten.  Der Islam ist eine Doktrin, die um Respekt, Toleranz, Gerechtigkeit und Gleichheit besorgt ist und das islamische Konzept von Freiheit und Menschenrechten ist eingebettet in den Glauben an den Einen Gott.  Wenn die Menschheit in Frieden und Sicherheit leben will, dann muss sie den Befehlen Gottes gehorchen.

Muslime glauben, dass Gott der einzige Schöpfer und Erhalter der Menschheit und des Universums ist.  Er hat jedem Menschen Würde und Ehre gegeben und die Menschenrechte und Privilegien, die wir genießen, sind von Ihm.  Die Rechte, die Gott gewährt, sind für jeden.  Keine Person ist mehr wert, geschützt zu werden, als eine andere.  Jede Person hat ein Anrecht auf Versorgung, Obdach und Sicherheit, und wenn manchen Menschen ihre von Gott gewährten Rechte vorenthalten werden, ist es die Verantwortung der übrigen Menschen, diese Rechte wiederzugeben.     

“O ihr, die ihr glaubt! Setzt euch für Gott ein und seid Zeugen der Gerechtigkeit. Und der Hass gegen eine Gruppe soll euch nicht (dazu) verleiten, anders als gerecht zu handeln. Seid gerecht, das ist der Gottesfurcht näher. Und fürchtet Gott; wahrlich, Gott ist eures Tuns kundig.” 

(Quran 5:8)

Macht und Autorität sind in der Verteidigung der Menschenrechte verankert.  Gesetzgebung und undurchführbare Verträge können die Erniedrigten und Unterdrückten nicht schützen.  Aber der Islam erklärt, dass Gott alle Menschen gleich behandelt und wahre Menschenrechte können nur durch den Gehorsam Ihm gegenüber erreicht werden.  In der folgenden Artikelreihe werden wir die 30 Artikel der Erklärung der Menschenrechte untersuchen und sie mit dem islamischen Standpunkt und der Realität des 21.Jahrhunderts vergleichen.

  1. (http://www.un.org/en/documents/udhr/)


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