Viele Menschen mögen überrascht sein, dass Muslime auch
an zahlreiche Propheten glauben, die in den jüdischen und christlichen
Überlieferungen zu finden sind. Noah, Abraham, Moses und Jesus, unter vielen
anderen, stehen alle an herausragenden Stellen des Qur´an. An alle Propheten
Gottes zu glauben und an alle offenbarten Bücher sind zwei der Säulen des
Glaubens im Islam; daher akzeptieren Muslime die Thora und die Evangelien (Injiel)
von Jesus. Allerdings glauben sie auch, dass diese Bücher verändert wurden
oder im Laufe der Zeit verloren gingen. Dem entsprechend glauben Muslime nur
an das, was im Qur´an oder in den authentischen Überlieferungen des Propheten
Muhammad zu finden ist.
Im Alten Testament wird auf einen
Nachkommen Noahs Bezug genommen mit Namen Eber. In manchen Erzählungen wird er
Heber genannt, und er ist als Vater der hebräischen Sprache bekannt.
bekannt, und er ist einer der vier arabischen Propheten, die
anderen sind Salih, Schu´aib und Muhammad. Der respektierte islamische
Gelehrte des 14. Jahrhunderts, Ibn Kathir, berichtet, dass Ibn Jarir auch bestätigte,
dass Hud ein Nachkomme von Noah gewesen ist.
Von Gott zu seinen Brüdern gesandt,
verbreitete Hud die Botschaft, dass Gott Einer ist und dass sie nur Ihn Allein
anbeten dürfen. Es war dieselbe Botschaft, die alle Propheten Gottes
verbreitet haben. Hud sagte zu seinem Volk:
„O mein Volk, dient Allah. Ihr habt keinen anderen Gott außer Ihm. Ihr seid nichts anderes als Lügner.“
Hud gehörte zu einer antiken Zivilisation, die als ´Ad
bekannt ist, und es wird angenommen, dass ihre Hauptstadt die sagenhafte Stadt
Ubar war, im Qur´an Iram genannt (89:6-7)
Es wird angenommen, dass Ad sich in
den durch den Wind geformten Hügeln zwischen Oman und Jemen befunden hat. Das
Volk war dafür bekannt, dass sie luftige Türme gebaut haben, und daher war das
Land auch bekannt als das Gebiet der tausend Säulen. Es war eine Zivilisation
wie keine andere. Gott hat ´Ad und sein Volk gesegnet. Er hat sie mit
fruchtbarem Land und reichlich Landwirtschaft, vielen Kindern, einer
reichlichen Versorgung an Vieh und leichtem Zugang zu Wasserquellen versorgt. Die
Menschen selbst wurden als groß, stark und gut gebaut beschrieben.
In vielerlei Hinsicht könnten die ´Ad
als eine Gesellschaft beschrieben werden, wie viele der opulenten
Gesellschaften, die heute existieren. Es gab einen Übermaß an Reichtum und die
stolzen, arroganten Menschen war nicht damit zufrieden, ihre Grundbedürfnisse
zu befriedigen. Sie fingen an, Türme zu bauen und Behausungen, nur um ihren
Reichtum zur Schau zu stellen, und sie häuften weltlichen Besitz an, als wären
sie Menschen, denen es bestimmt sei, für immer zu leben.
Die Herrscher und Führer der ´Ad waren
mächtige Tyrannen, ihr Reichtum machte sie nicht weich, wie es manchmal
geschieht, sondern sie wurden stark und beherrschten die umgebenden Länder. Satan
war unter ihnen und ließ ihnen ihre Taten als gerecht erscheinen. Ihre
Arroganz und ihr Stolz wuchsen, und die Anbetung von Götzen war weit
verbreitet.
Auch der Prophet Hud war ein starker Mann,
aber er nutzte seine Stärke, um den Problemen, die in seiner Gesellschaft reichlich
vorhanden waren, entgegenzuwirken, doch die Menschen waren zu stolz, um auf ihn
zu hören. Sie wollten nicht, dass Hud ihre Fehler betont, doch er hielt daran
fest, sie zur Rechtschaffenheit aufzurufen. Er sagte:
“O
mein Volk, erfleht Vergebung von eurem Herrn, dann bekehrt euch reumütig zu
Ihm; Er wird (den Segen) in reichlicher Weise vom Himmel über euch schicken und
wird euch Kraft zu eurer Kraft hinzugeben. So wendet euch nicht als Schuldige
ab.”
Hud versuchte, seinem Volk zu erklären,
dass wenn sie Gott um Vergebung für ihre Aufsässigkeit und Arroganz bitten,
dies nur zu einem Anwachsen ihrer Stärke und ihres Reichtums führen würde. Gott,
so sagte er, würde ihre Reue mit reichlichem Regen und einem Anstieg ihrer
Stärke belohnen. In der Art und Weise arroganter Menschen zu allen Zeiten
betrachteten die ´Ad Hud mit Verachtung, dann blickten sie sich um und sahen,
dass sie die mächtigste existierende Nation waren.
Die reichen arroganten Menschen von ´Ad
stritten mit Hud über den Tag des Gerichts. Sie glaubten, dass der Körper
nach dem Tod zu Staub zerfällt und vom Wind weggetragen wird. Das Volk von ´Ad
glaubte, ähnlich wie die Leute heutzutage, dass der Sinn des Lebens im
Anhäufen von Reichtum, Ansehen und Besitz besteht. Als Hud sie mit der
Realität ihres Lebens konfrontierte und betonte, dass sie weit von dem Einen
Gott entfernt seien, schwollen ihre arroganten Brüste mit Stolz an und sie
beschuldigten ihn, verrückt zu sein. Sie fragten sich, warum ein Mann, der aß
und trank, genau wie sie, eine so andere Sichtweise vom Leben haben konnte. Mit
ihren Augen fest auf Reichtum und Luxus gerichtet, überzeugten sich die
Menschen selbst davon, dass es verrückt sein müsse, Hud zu folgen.
“Es
gibt kein anderes Leben als unser Leben auf der Erde; wir sterben und wir
leben, doch wir werden nicht wieder erweckt werden.Er ist nur ein Mensch, der eine Lüge gegen Gott erdichtet
hat; und wir wollen ihm nicht glauben.” (Quran 23:37-38)
Schließlich blickten die Menschen von ´Ad
Hud an und sagten:
„Wir können nur sagen, dass einige unserer Götter dich mit einem Übel heimgesucht haben.”
Hud wandte sich Gott zu und sagte sich von seinem Volk los.
Er wusste, dass die Strafe Gottes rasch und hart sein wird. Eine Dürre breitete
sich in dem einst fruchtbaren und üppigen Land aus. Die Menschen blickten zum
Himmel, in der Hoffnung, Zeichen für Regen zu erkennen. Die Strafe war
offensichtlich, aber noch immer machte sich das Volk von ´Ad weiter über
Hud lustig und verspottete ihn.
Eines schicksalhaften Tages änderte sich
das Wetter. Die brennende Hitze wechselte zu beißender Kälte, und der Wind
fing an zu heulen. Der wilde Wind nahm von Tag zu Tag zu, und die Menschen
begannen, Schutz zu suchen. Der Windsturm wütete über eine Woche. Zelte und
Behausungen zerrissen, Kleidung wurde weg gepeitscht und der Wind riss die Haut
vom Körper.
Sie wurden von einem wütenden Wind zerstört, den Gott ihnen sieben Nächte und acht Tage lang auferlegt hat, so dass man Männer umgestürzt sah, als wären sie hohle Stämme von Dattelpalmen.
Ibn Kathir teilt uns mit, dass dieser
gewaltige Sturm nicht aufhörte, bis die gesamte Region, die einst saftig und
grün gewesen war, in Trümmern lag und vom Sand der Wüste verschluckt wurde.
Nur Hud und seine kleine Gruppe Anhänger wurden verschont und man nimmt an, sie
seien nach Hadramaut ausgewandert, in das heutige Jemen.
Von Ubar wird gesagt, dass es eine einsame
Oase in der Wüste gewesen sei und ein Handelszentrum, das von mächtigen und
wohlhabenden Menschen bewohnt war. Die Legende sagt, es sei im Sandsturm
verloren gegangen, der das gesamte Gebiet unter sich begraben hat. 1992 wurde
die sagenhafte Stadt mit der Verwendung von Fernerkundungsdaten entdeckt. Satellitenbilder
zeigten ein großes Gebiet mit Sanddünen, unter denen ein Hauptwadi oder ein
trockenes Flussbett lag. Ubar wird momentan gerade ausgegraben und Beweise
enthüllten, dass es sich um eine achteckige Festung mit 30 Fuß hohen Türmen und
dicken Mauern handelte.
[1]
The International Standard Bible Encyclopaedia
-http://www.studylight.org/enc/...
[2]
Auf der Grundlage von Stories of the Prophets von Ibn Kathir.
[3]
http://www.jpl.nasa.gov/radar/...